Über die Ostertage hat die Bürgerinitiative gegen die Großbaupläne der degewo an der Bisamstraße noch einmal großen Zulauf bekommen. Mehr als 20 neue Mitglieder haben sich der Initiative angeschlossen. Genau zwei Monate nach ihrer Gründung hat die Bürgerinitiative Bisamstraße damit mehr als 300 Mitglieder. Das Ziel der Menschen: Verlässlichkeit von degewo und Politik einfordern. Die neuen degewo-Pläne bedeuten eine Abkehr aller bisherigen Planungen für das Gebiet. Eine zentrale Bebauung durch einen Großinvestor war nie vorgesehen.
Befürchtungen bestätigt: degewo plant ohne Abwägung
Mehr und mehr setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass die degewo zur Erreichung ihres Ziels auch jede Abwägung mit den Belangen der Menschen vor Ort meidet. Auf viele Fragen gab es bislang keine Antworten. Die degewo scheint auf dem Standpunkt zu stehen, lediglich die politischen Vorgaben des Berliner Senats berücksichtigen zu müssen. Diese Vorgaben sehen jährlich 1.500 neue Wohnungen vor, egal wo und egal wie. Die degewo will die größtmögliche Verdichtung mit fast 40 Mehrfamilienhäusern an Bisamstraße, Stralsunder Straße und Seidenschwanzstraße (zur Landesgrenze). Zusammen mit einigen neuen Einfamilienhäusern sollen so 324 Wohneinheiten entstehen. Die Mehrfamilienhäuser werden mit größter Wahrscheinlichkeit eine Grundfläche von 18x18m sowie zwei Voll- und ein Staffelgeschoss besitzen. Bereits im Sommer 2021 soll eine Ausschreibung der degewo einen Generalübernehmer für das Großbauprojekt finden.
Die Konsequenz dieser Planungen: Die vorhandene Infrastruktur (Kitas, Schulen, Arztpraxen, Spiel- und Sportanlagen, Freiflächen, Einzelhandel etc.) wird noch mehr beansprucht, ohne diese auszubauen. Der Siedlungscharakter geht durch die Häufung von Mehrfamilien- häusern verloren, die Einwohnerzahl wird gegenüber dem B-Plan auf geschätzte 150 % deutlich erhöht. Die am bisherigen Siedlungscharakter ausgerichtete Infrastruktur ist bereits jetzt an der Belastungsgrenze und würde schlichtweg kollabieren.
Wie die Gegend nach Plänen der degewo aussehen würde, hat die Bürgerinitiative auf Grundlage der bisherigen Informationen selbst visualisiert.