autofreie Bisamstraße

Die Sache mit den Parkplätzen

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Als Anwohner des Baugebietes fragen wir uns oft: Welche konkreten Auswirkungen wird die geplante Verdichtung mit sich bringen? Betrifft dies auch die Anwohner der umliegenden Gebiete? Wir haben das Ganze einmal anhand der Parkplätze betrachtet und überschlagen:

Die Planungen der degewo AG sehen 200 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern vor. Dazu kommen weitere 80 Wohneinheiten, die von einer Wohnungsgenossenschaft erreichtet werden. Vermutlich werden diese Wohneinheiten auch mit Stellplätzen für PKWs ausgestattet. Nur, wie viele?
Die Menge an Stellplätzen bemisst sich in Berlin, nach unseren Informationen, an den zu schaffenden Wohneinheiten. Berechnet würden demnach 0,5 Parkplätze pro Wohnung. Ein vergleichbares Vorgehen bestätigte uns auch die Bürgerinitative Mahlsdorf Süd (Thema Parlerstraße). Der Bau von 280 Wohneinheiten würde folglich in den Bau von 140 Stellplätzen münden.

Praxistauglich und realitätsnah wäre ein solcher Faktor sicherlich nicht.

Nicht zuletzt bedingt durch die Stadtrandlage besitzt beinahe jeder Haushalt ein Auto. Einige Haushalte verfügen über ein zweites Auto oder einen Roller. Kurzum: ohne PKW Stellplatz kommt kaum ein Haushalt aus. Diese Diskrepanz haben wir einmal durchgerechnet:

Wahrscheinliche Planung:
280 Wohneinheiten mit je 0,5 Stellplätzen = 140 Parkplätze
Geschätzter Mindestbedarf:
280 Wohneinheiten mit je 1 Stellplatz = 280 Parkplätze

Es ergäbe sich eine Differenz von 140 Parkplätzen und damit folglich 140 Autos, die im umliegenden Wohngebiet untergebracht werden müssten. Geparkt auf der Straße hintereinander ergibt dies eine 700m lange Kette an Autos. Zum Vergleich: der bisher unbebaute Teil der Bisamstraße ist 300 m lang.

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Noch parken hier keine Autos. Zukünftig wird der Platz nicht ausreichen. Auch umliegende Anwohnerstraßen müssen dann als Parkplatz herhalten.