Bisamstraße

Degewo stellt Bebauung der Bisamstraße vor

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Nach dem Auftakt der von der degewo eingesetzten Akteursrunde für das Baufeld Bisamstraße in Mahlsdorf ist für viele Teilnehmer klar: Soll eine Überforderung im Mahlsdorfer Norden vermieden werden, müssen die Planungen deutlich überarbeitet werden. Auf viele Fragen gab es keine Antworten, denn der Planung fehlt bislang jede Abwägung mit den städtebaulichen oder verkehrlichen Belangen vor Ort. Man habe lediglich die allgemeinen Wohnraumbedürfnisse des Landes Berlin in den Planungen berücksichtigt, so die degewo. Man sei dort schlichtweg gehalten, jährlich knapp 1.500 Wohnungen zu errichten. Die Planungen berücksichtigen damit lediglich die politischen Vorgaben der Schreibtische in Berlin-Mitte. Auf der Strecke bleiben die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, der Bezirk Marzahn-Hellersdorf sowie die angrenzende Gemeinde Hoppegarten.

An der rund 25 Personen starken Akteursrunde nahmen von der Bürgerinitiative Bisamstraße zwei Vertreter teil. Mit dabei waren daneben unter anderem Vertreter des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf, der Bürgermeister der Gemeinde Hoppegarten, Vertreter der im Baubereich liegenden Kita, der Gesamtelternsprecher der für das Baufeld maßgeblichen Schule, die Lokalpresse sowie natürlich die degewo und das beauftragte Planungsbüro.

Vorgestellt wurde eine Bebauung von etwa 17 Mehrfamilienhäusern mit 3 Geschossen (2 Vollgeschosse, ein Staffelgeschoss) entlang der Bisamstraße. Weitere 17 Mehrfamilienhäuser sollen am bisher unbebauten Seidenschwanzweg entstehen und damit die Baufeldlücke zur angrenzenden Gemeinde Hoppegarten schließen. Der Zugang zum Wohngebiet Hoppegarten als Durchgangspilgergebiet Richtung S-Bahnhof Birkenstein bleibt frei. Der Rest des Baufeldes soll mit weiteren fünf dreigeschossigen Bauten verdichtet werden und in der Mitte des Baufeldes bleiben noch 44 Grundstücke für eine Bebauung mit Einfamilienhäusern in Erbbaupacht übrig. Insgesamt entstehen mit diesen Planungen 324 Wohneinheiten. Ursprünglich waren auf dem gesamten Baufeld lediglich etwa 100 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern, Doppelhäusern oder Reihenhäusern vorgesehen.

Viele Probleme, keine Lösungen

Nach Vorstellung dieser Planungen gab es zahlreiche Wortmeldungen, die darin übereinstimmten, dass dieses Großbauprojekt den Kollaps der Infrastruktur und der Umgebung herbeiführen wird. Vertreter der Kita wiesen darauf hin, dass trotz Platzaufstockung jährlich nur rund 15 Kinder neu aufgenommen werden können, inklusive zwei Drittel Geschwisterkinder. Die aktuelle Anmeldeliste umfasse jedoch bereits 60 Kinder. Was bei 324 zusätzlich entstehenden Wohneinheiten passieren würde, mochten sich jedenfalls die Vertreter der Bürgerinitiative Bisamstraße nicht vorstellen. Auch die Gesamtelternvertretung der Mahlsdorfer Grundschule wies darauf hin, dass diese bereits heute „hoffnungslos überbelegt“ sei.

Die geplante Verdichtung würde zudem massive Auswirkungen auf die Ortsteile Birkenstein und Hönow haben, so die Ergebnisse des Akteursrundenauftakts. Der Bürgermeister von Hoppegarten skizzierte eindrücklich die absehbaren Problemfelder. Insbesondere würden seine Ortsteile einen Großteil der Verkehrslast tragen müssen. Die alternativen Zuwegungen zum Bisamkiez über die Straße Am Rosenhag oder Fritz-Reuter-Straße / Menzelstraße gelangen nämlich während der Stoßzeiten bereits heute an ihre Grenzen. Aus Sicht der Bürgerinitiative werden die Berliner Zuwegungen nach Fertigstellung des Großbauvorhabens  die zusätzliche Last kaum abfedern können. Vieles werden unsere brandenburgischen Nachbarn stemmen müssen. Der Bürgermeister warnte wohl auch deshalb mehrfach vor einem solchen Großbauprojekt im Bisamkiez. Offen blieb, inwieweit die Vertreter des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf glücklich über die bislang von der degewo überhaupt nicht vorgenommenen Abwägungen waren.

Wenige Zahlen, nicht immer nachvollziehbar

Auch die präsentierten Zahlen ließen die Teilnehmer ratlos zurück. Mit Blick auf die vielfältig vorgetragenen Bedenken verwies die degewo auf einen nur ´moderaten Bevölkerungsanstieg` im Rahmen der Verdichtung. Die 200 zusätzlichen Wohneinheiten sollen zu lediglich 200 zusätzlichen Menschen führen. Diese Zahl erscheint überraschend, nicht transparent und gefühlt irreführend. Wir rechnen hier noch einmal nach.

Viele weitere Nachfragen blieben mit Verweis auf den frühen Planungsstand unbeantwortet. Vieles sei noch im Fluss, so die degewo. Jedoch plane man bereits in drei Monaten die Veröffentlichung einer Ausschreibung für einen Generalübernehmer, der das Großprojekt umsetzen soll. Bei diesem unkonkreten Planungsstand bereits in drei Monaten eine Ausschreibung? Auch das passt für die Bürgerinitiative nicht zusammen.

Es blieb für uns als Bürgerinitiative also ein ungutes Bauchgefühl, dass nicht alle verfügbaren Informationen und Planungsstände tatsächlich kommuniziert wurden. Dazu passt, dass die degewo u.a. darauf verweist, dass die Anwohner im Februar mit einem entsprechenden Anwohnerschreiben informiert worden seien. Wir haben bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative nachgefragt. Großflächig wurden diese Schreiben nicht verteilt. Viele erreichte dieses Schreiben nicht.

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