Die geplanten Wohnraumverdichtungen nach den Plänen von degewo und Senat werden vermutlich eine Reihe von Problemen nach sich ziehen. Einige dieser infrastrukturellen Probleme sind bereits jetzt absehbar.
Wir starten daher heute eine Serie von Videointerviews. Dadurch haben betroffene Einrichtungen, Gemeinden und Bevölkerungsteile eine direkte Plattform. So können sie persönlich ihre konkreten Sorgen darstellen und absehbaren Probleme skizzieren.
Die Mahlsdorfer Grundschule steht im Fokus unseres ersten Interviews. Sie ist die Schule für dieses Einzugsgebiet hier im Mahlsdorfer Norden, nicht nur im Umfeld der Bisamstraße. Seit Jahren jongliert die Grundschule am Kapazitätslimit ohne Aussicht auf Besserung. Die Mahlsdorfer Grundschule ist derzeit zu etwa 150% ausgelastet und belastet.
Das Vorhaben der degewo, den Bisamkiez mit weitaus mehr Wohneinheiten zu bebauen, wird spürbar und direkt den Druck auf die Grundschule erhöhen. Wie zukünftig allen Kindern eine Schulausbildung in der gewohnten Qualität angeboten werden kann, ist derzeit fraglich.
Keine Entlastung der Mahlsdorfer Grundschule absehbar
Im B-Plan des Wohngebietes “Bisamkiez” ist jedoch Platz für eine Schule vorgesehen. Dazu äußerte sich der Bezirksstadtrat für Schule, Gordon Lemm, am Freitag, den 16.04.2021, in einer Informationsveranstaltung der SPD zum Schulneubau per Videokonferenz. Er führte aus, dass für diesen Freihalteplatz eine Gesamtschule (integrierte Sekundarschule, ISS) geplant sei, zunächst für die Klassenstufen 7-10. Die Nutzung dieser Schule als Drehpunktschule verneinte er nur anfänglich. Später räumte er ein, dass freie Raumkapazitäten übergangsweise für in Renovierung befindliche Schulen als Ausweichquartier genutzt werden sollten. Abschließend schloss er den Einsatz dieser Schule als Drehpunktschule nicht aus.
Dies bedeutet für uns, dass die geplante Schule im Baugebiet nicht zur Entlastung der Mahlsdorfer Grundschule beitragen wird. Darüber hinaus ist durch den vermutlichen Drehpunktcharakter der Schule mit massivem weiteren Verkehrsaufkommen zu rechnen.
Laut Gordon Lemm besteht im Raum Mahlsdorf-Kaulsdorf ein Defizit von drei Klassenzügen im Grundschulbereich. Trotzdem sind für die Einzugsbereiche der Mahlsdorfer Grundschule und der Friedrich-Schiller-Grundschule keine entlastenden Neubauten geplant.
Interview zur Mahlsdorfer Grundschule
Zur Situation in der Mahsldorfer Grundschule befragen wir den Gesamtelternvertreter, Herrn Reinhard Lau.
