Wer irgendwo neu baut, wird sich nach Kräften um gute Nachbarschaft bemühen. Dazu gehört beispielsweise, das Gespräch zu suchen oder Rücksicht zu nehmen. In direkter Nachbarschaft zum Großbauvorhaben der degewo liegt die Gemeinde Hoppegarten. Wir sprachen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Hoppegarten. Die Pläne der degewo und des Berliner Senats treffen bei Bürgermeister Sven Siebert auf Unverständnis. Im Gespräch skizziert er ein eindrückliches Bild der zu erwartenden Auswirkungen einer Wohnraumverdichtung.
Hoppegarten umgibt das zukünftige Baugebiet der degewo an zwei Seiten: im Osten mit dem Ortsteil Birkenstein, im Norden mit Hönow. Eine direkte Verkehrsanbindung Richtung Süden gibt es nicht. Ein erheblicher Teil des Verkehrs vom und zum Wohngebiet läuft also zwingend über Hoppegartener Straßen. Gleich wie intensiv degewo und Senat die Verdichtung vorantreiben werden, die Straßen unserer Nachbargemeinde bleiben erst einmal wie sie sind. Kein gutes Omen für die Staukolonnen am Birkensteiner Bahnübergang.
Schwierig statt ideal: PKW- und ÖPNV-Anbindung
Der S-Bahnhof Birkenstein liegt dem zukünftigen Baugebiet der degewo am nächsten. Die Zuwegung zum Birkensteiner Wohngebiet und dem S-Bahnhof Birkenstein führt über unwegsame Trampelpfade durch hüfthohes Gestrüpp, zwischen Büschen und Bäumchen. Wer auf eine barrierefreie oder barrierearme Anbindung angewiesen ist, hat hier keine Chance.
Die Alternative ist doppelt so lang und geht per Auto oder Rad zum kleinen P+R-Parkplatz in Birkenstein. Während die Autofahrer auf dem Weg dorthin im Rückstau der Birkensteiner Bahnschranke stehen müssen, sind die Radfahrer etwas schneller.
Letztlich treffen aber Autofahrer und Radfahrer auf wenig Parkraum. Dort einen Parkplatz zu bekommen, ist selbst heute schon eine Mischung aus Glück und Zufall.
Sollte die degewo ihre Planungen zur Wohnraumverdichtung tatsächlich umsetzen, würde dies den Druck auf die Infrastruktur sicherlich erhöhen.
Unsere bisherigen Zählungen und Hochrechnungen lassen vermuten, dass nicht nur der fließende Verkehr maßgeblich Einfluss auf Hoppegarten haben wird.
Auch der ruhende Verkehr des neuen Wohngebietes wird die Straßen unserer Nachbargemeinde prägen. Die geplante Wohnraumverdichtung führt zu mehr parkenden Autos, die mangels Parkraum auf die angrenzenden Birkensteiner Straßen ausweichen müssten.