Videokonferenz mit Mario Czaja und Katharina Günther-Wünsch

„Es ist richtig, dass juristisch vorgegangen wird.“

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Nach vielen Verlautbarungen von degewo und Bezirksamt, geben wir nun erstmals auch der Berliner Politik auf bisamstrasse.de das Wort. Im Bisamstraßen-Interview mit Katharina Günther-Wünsch und Mario Czaja äußern sich zwei seit vielen Jahren in Marzahn-Hellersdorf engagierte Persönlichkeiten. Es geht um den Vertrauensschutz bei politischen Entscheidungen und was passiert, wenn die Politik dieses Vertrauen enttäuscht. Beide sind von der CDU, also der Partei, die den jetzigen Bebauungsplan für das Baugebiet Bisamstraße mit erarbeitet hat. Ihr Fazit in den Worten von Mario Czaja: „Dass, was die degewo dort plant, widerspricht aus meiner und unserer Sicht dem Bebauungsplan. Ich halte es für richtig und sinnvoll, dass dagegen juristisch vorgegangen wird.“

Katharina Günther-Wünsch und Mario Czaja machen im Interview auch klar: Wohnungsbau ist in Berlin erforderlich. Allerdings entstünden 25% Prozent aller Wohnungen, die in Berlin gebaut werden, im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und dort auch in Mahlsdorf. Wir hatten hierüber bereits berichtet. Dies sei der Bezirk mit dem zweitgrößten Anteil an Baugenehmigungen. Wohnungen müssten auch zum jeweiligen Kiez passen, die vorhandene Infrastruktur müsse zur Bebauung passen. Es müsse die Schule da sein, es müsse die Kita da sein, die Verkehrsinfrastruktur inklusive des ÖPNV.

Es ist bei Gesprächen mit der Politik klar, dass sich Vertreter der Opposition immer Hoffnungen auf Veränderungen nach der Wahl machen. Dies ist genauso erwartbar wie berechtigt, so auch die Hoffnungen von Katharina Günther-Wünsch und Mario Czaja: „Wir hoffen auf den Wahltag, weil wir die Hoffnung haben, dass nach der Wahl ein solches Vorhaben nicht weiter vorangetrieben wird. Ich habe auch die Vermutung, dass es Verantwortliche bei der degewo gibt, die diese stille Hoffnung heimlich in sich tragen.“

Unabhängig vom Wahlausgang: Für die Bürgerinitiative Bisamstraße ist eine Rückkehr zu fachlicher statt ideologischer Planung dringend nötig. Mahlsdorf ist das größte zusammenhängende Einfamilienhausgebiet Deutschlands. Der Versuch Mehrfamilienhausquartiere in Kieze zu setzen, die überhaupt nicht zur Infrastruktur passen, ist vom ideologischen Kampf gegen das Einfamilienhaus eher motiviert, als von fachlicher Wohnungsbaupolitik.